Lesen Sie Johannes 6:48-58: Wie ist die Sprache dieser Verse zu verstehen? Sprach Christus vom Essen seines buchstäblichen Fleisches und vom Trinken seines buchstäblichen Blutes? Eine solche Vorstellung ist lächerlich und abscheulich. Der Schlüssel zum Verständnis dieser Sprache liegt jedoch in den Umständen, die Anlass für diese Botschaft waren. Die im sechsten Kapitel des Johannesevangeliums geschilderten Ereignisse ereigneten sich zur Zeit des Passahfestes, ein Jahr vor der Kreuzigung. In den ersten vierzehn Versen wird von der Speisung der Fünftausend am Ostufer des Sees Genezareth durch Christus berichtet. Als das Volk kam und ihn mit Gewalt zum König machen wollte, zog er sich allein auf einen Berg zurück. Am Abend stiegen die Jünger in ein Boot und fuhren über das Meer zum Westufer. Als sie weiterfuhren, erhob sich ein Sturm. Jesus kam zu ihnen, stieg in das Boot und brachte sie sicher ans andere Ufer. Am nächsten Tag zogen die Menschen, die gespeist worden waren - sie bekamen ein kostenloses Abendessen -, um das Nordende des Meeres herum und kamen nach Kapernaum. Jesus ging in die Synagoge und verkündete seine Botschaft. Es war ganz offensichtlich, dass die Menschen gekommen waren und ihm folgten, um ein weiteres kostenloses Abendessen zu erhalten, oder viele davon. Jesus kannte die Motive, die sie veranlasst hatten, zu kommen, und sagte ihnen, dass er das wahre Brot sei, das aus dem Himmel herabgekommen sei, und dass sie ihn essen müssten - sein Fleisch essen und sein Blut trinken -, sonst hätten sie kein Leben in sich. In Anbetracht der Umstände, die zu dieser Botschaft führten, ist es sehr offensichtlich, dass Jesus davon sprach, dass sie ihn als ihren Erlöser annahmen, als sie die Nahrung empfingen, die er ihnen am Vortag umsonst gegeben hatte. Er sprach also davon, dass sie ihn und die Gabe des Heils mit dem Gedanken annahmen, der in diesem Moment in ihrem Kopf vorherrschte.


Diese Stelle auf das Abendmahl zu beziehen und darauf eine Lehre aufzubauen, die besagt, dass man kein Leben in sich hat, wenn man nicht am Brot und am Kelch teilnimmt, bedeutet, dieser Stelle Gewalt anzutun. Die Bibel lehrt zwar, dass sich die Kinder Gottes am ersten Tag der Woche versammeln und ihrem Herrn durch die Einnahme des Abendmahls gedenken sollen, aber dieser Gedanke lag Ihm bei der in Johannes, Kapitel 6, aufgezeichneten Predigt am fernsten.


Diese Stelle wörtlich zu nehmen und zu behaupten, dass der Kelch und das Brot, wenn sie gesegnet werden, buchstäblich in den eigentlichen Leib und das Blut Jesu verwandelt werden, wird durch nichts in der Sprache nahegelegt. Jesus hat nicht angedeutet, dass das Brot in seinen eigentlichen Leib und die Frucht des Weinstocks in sein eigentliches Blut umgewandelt wird, damit seine Jünger daran teilhaben und leben können. Eine solche Vorstellung ist heidnisch.

 


Die extremen und unvernünftigen Positionen, die auf diese Sprache gelegt wurden, wären nie gedacht worden, wenn diese Stelle als ein klarer Fall von Paronomasie oder als ein Wortspiel erkannt worden wäre.